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Hinführung der Kinder zur Erstkommunion
in der Gemeinde

Diözesangesetz vom 1. März 1979

Pastorale Leitlinien Heft 4, Paderborn 19791#

[Zitat: Papst Johannes Paul II., Enzyklika Redemptor Hominis, Nr. 20]
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Vorwort

Seit einigen Jahren sind in vielen Gemeinden des Erzbistums Paderborn neue Wege der Erstkommunionvorbereitung unter Mitarbeit von Eltern oder anderen erwachsenen Mitarbeitern beschritten worden. Nachdem die Gemeinsame Synode diesen Weg in ihrem Beschluss „Schwerpunkte heutiger Sakramentenpastoral“ bestätigt hat, erscheint eine Orientierung an Leitlinien sinnvoll.
Diese Leitlinien wollen allen Beteiligten – Priestern, Eltern, Lehrern und anderen Mitarbeitern – Ziele und deren Begründung sowie Wege der Gemeindekatechese darlegen. Aus diesem Grund sollte auch die Fachsprache der Theologie verlassen werden; die Leitlinien wollen in verständlicher Form dazu anleiten, eigene Glaubenserfahrungen auszusprechen und zu vermitteln. Die Leitlinien gehen einerseits von den Erfahrungen aus, die Eltern und Kinder miteinander machen, die im Glauben gedeutet und vertieft werden, andererseits von biblischen Texten, die von der Eucharistie sprechen.
Wichtiger als die Begriffe ist das persönliche Glaubenszeugnis der Erwachsenen, die die Kinder in den Glauben der Kirche einführen. Die Erwachsenen – Eltern, Priester und Mitarbeiter – bleiben ja nicht abseits stehen, wie Wegweiser, die zwar den Weg zeigen, aber ihn selbst nicht gehen, sondern sie begleiten die Kinder und gehen selbst den Weg des Glaubens mit.
Ich hoffe, dass diese Pastoralen Leitlinien, die den Rahmen für die Entwicklung in den nächsten Jahren angeben, Impulse für eine weitere Vertiefung der Erstkommunionvorbereitung geben werden und die Mitarbeiter zum persönlichen Glaubenszeugnis ermutigen. Die neuen Erkenntnisse und Erfahrungen sollen zu gegebener Zeit ausgewertet werden.
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Einleitung

Diese Leitlinien beziehen sich auf einen Abschnitt des gesamten Weges, den ein Kind in und mit seiner Familie und seiner Gemeinde geht zum Ziel eines persönlichen und von der Gemeinschaft mitgetragenen Glaubens. Auf diesem Wege schenkt die Eucharistie „dem Menschen eine tiefe Gemeinschaft mit Jesus Christus und bringt ihn zugleich in eine neue Beziehung zu der Gemeinschaft der Gläubigen“ (Synodenbeschluss „Schwerpunkte heutiger Sakramentenpastoral“ B. 3.3).
Mit der Hinführung zur Erstkommunion hängen eng zusammen die Vorbereitung auf die Teilnahme am Gottesdienst, die Bußerziehung der Kinder und die Hinführung zum Empfang des Bußsakramentes.
Weil Eucharistie die Mitte der Gemeinde ist, soll auch die Gemeinde bei der Hinführung ihre Mitverantwortung wahrnehmen. Darum nehmen diese Leitlinien die Forderung der Synode auf: „Die Vorbereitung der Kinder im Grundschulalter soll von der Pfarrgemeinde getragen und durch den Religionsunterricht in der Schule ergänzt werden“ (a.a.O.).
Da es hier um Leitlinien für die Hinführung der Kinder zur Erstkommunion in der Gemeinde geht, werden keine Aussagen zum Beitrag des schulischen Religionsunterrichtes zur Erstkommunionvorbereitung gemacht. Grundsätzlich sollte aber der schulische Religionsunterricht an der Arbeit beteiligt werden, und zwar so, wie es der Zielfelderplan für den katholischen Religionsunterricht in der Grundschule vorsieht.
Die Leitlinien greifen die seit Jahren in Gemeinden unseres Erzbistums gewonnenen Erfahrungen auf. Über eine bloße Bestandsaufnahme hinaus geben sie Impulse für weitere Entwicklungen und Vertiefungen; sie sollen die Mitarbeiter ermutigen für ihren Dienst an den jungen Menschen. Diese Leitlinien sollen helfen, die richtungweisenden Beschlüsse der Synode in unserer Erzdiözese zu verwirklichen.
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I. Die Ziele und ihr Grund

  1. Die Ziele
    Die Vorbereitung soll die Kinder zur Begegnung mit Christus in der Eucharistie führen. Auf dem Weg zur ersten sakramentalen Teilnahme an der Eucharistie sollen Eltern, Angehörige und die ganze Gemeinde ihre Kinder begleiten. So wachsen die Kinder tiefer in die Eucharistie feiernde und aus der Eucharistie lebende Gemeinde hinein. Mit erwachsenen Gemeindegliedern und in der Gruppe der Kinder sollen sie
    • durch das Zeugnis und das Erzählen von Jesus Christus und seinem Leben für ihr eigenes Leben Ziel und Deutung erfahren können;
    • die Gegenwart Jesu Christi erfahren: in der Feier der Eucharistie, in den Zeichen von Brot und Wein, in der Person des Priesters, im Wort der Verkündigung, in der Versammlung der Gemeinde; in jedem Mitmenschen, besonders aber im Notleidenden (vgl. Liturgiekonstitution Art. 7 und Mt 25,40);
    • sich beschenken lassen können, Gott danken können und dies miteinander im Fest feiern können;
    • sich an der Hingabe Jesu orientieren und ihren Einsatz einüben können;
    • sich umwandeln lassen und auf die Verwandlung ihres ganzen Lebens hoffen können;
    • glaubend erleben, dass die gegenseitige Annahme ein Zeichen für die Annahme bei Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus und unserem Vater, sein kann;
    • lernen, durch das Fest und das Mahl selbst für andere Menschen Brot zu werden und Leben zu ermöglichen.
  2. Der Grund
    Die aufgezeigten Ziele gründen im Verständnis der Eucharistie, wie es in der Hl. Schrift, in der Lehre und im Gottesdienst der Kirche überliefert wird. Die Ziele setzen voraus, dass Gemeinde bereit ist weiterzugeben, was sie selbst empfangen hat: Jesus Christus als Gabe und Geschenk aus der Hand Gottes des Vaters. „Er ist das Ja zu allem, was Gott verheißen hat. Darum rufen wir durch ihn zu Gottes Lobpreis auch das Amen“ (2 Kor 1,20). Dies kann nicht ohne Aneignung des Inhaltes ins eigene Leben geschehen:
    • In der Eucharistie feiern wir das Gedächtnis des Lebens, des Todes und der Auferstehung Jesu Christi, der sich für alle Menschen hingab (1 Kor 11,23-26).
    • In der Eucharistie danken wir dem Vater und preisen ihn für alles, was er durch seinen Sohn für uns getan hat und tut (Lk 10,21-22; Joh 17,1-5).
    • Mit den Worten: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ hat Jesus uns alle eingeladen, dieses Fest der Eucharistie zu feiern bis zu dem Tage, an dem er wiederkommt (Mt 22,1-14; Lk 22,14-20).
    • Jesus Christus wird in der Feier der Eucharistie gegenwärtig: Er schenkt sich uns im gemeinsamen Mahl, in dem er selbst unsere Speise wird. Dabei gedenken wir zugleich des letzten Mahles vor seinem Leiden (Lk 24,13-35; Mt 18,20).
    • Der Heilige Geist heiligt die Gaben von Brot und Wein, so dass sie Leib und Blut Christi werden; so werden alle, die an diesem Mahl teilnehmen, von seinem Geist erfüllt und Christus ähnlicher (Joh 6,48-58).
    • Jesus gibt sich in die Hand des Vaters, damit er Brot des Lebens werde für uns und die Welt. Er nimmt uns in Pflicht und gibt uns die Kraft, „Brot“ für andere zu sein (Lk 23,44-49; Joh 12,27-33).
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II. Die Situation

Die Hinführung der Kinder zur Erstkommunion ist ein Weg, an dessen Anfang folgende Fakten und Annahmen bedacht werden sollen, damit die gewählten Schritte und Methoden die Situation der Kinder, der Familien und der Gemeinde treffen. Dabei dürfen jedoch die Ziele nicht aus dem Blick verlorengehen.
  1. Der persönliche Entwicklungsstand des Kindes
    Als Voraussetzung für den Zugang des Kindes zur Eucharistie gilt die Fähigkeit, zu erfassen, dass in dem eucharistischen Brot Jesus Christus selbst sich schenkt. Dies verlangt weniger eine intellektuelle Einsicht als vielmehr ein Wertempfinden, ein bildhaftes Erfassen und glaubendes Verstehen. Von diesen Voraussetzungen her kommt das Alter zwischen dem 5. und 10. Lebensjahr in Frage. Bedeutsam ist die Frage nach dem Entwicklungsstand des Kindes. Kann das Kind z.B.
    • beobachten und entdecken, staunen und still werden?
    • Liebe annehmen und schenken, auch in schwierigen Situationen?
    • mit anderen spielen und feiern?
    • aus eigenem Erleben, aus dem Erzählen anderer Menschen und aus gelebtem Beispiel Werte erfahren und Einsicht gewinnen?
    • neue Fertigkeiten entdecken, einüben und bisheriges Verhalten ändern?
    • sich behaupten und verzichten?
    • seine Freuden und Traurigkeiten vor Gott und den Menschen aussprechen?
  2. Die Familie und das weitere soziale Umfeld des Kindes
    Das Kind erlebt sich am intensivsten in seiner Familie. Von hier aus beginnt es sein weiteres soziales Umfeld zu entdecken: Verwandtschaft, Freundes- und Bekanntenkreis der Familie, Spielgruppe, Schule. In diesen Bereichen baut das Kind weitere Beziehungen zu Erwachsenen und Gleichaltrigen auf, bilden sich Wertempfinden und Verhaltensweisen aus. Diese Felder sind wiederum gesellschaftlichen Einflüssen ausgesetzt, die mit ihren kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Bedingungen auf die Kinder und ihre Familie einwirken. Bei der Hinführung der Kinder zur Erstkommunion sollen deshalb diese Bedingungen und ihre gegenseitige Abhängigkeit in jeder Gemeinde beachtet werden, z.B.:
    • Ist die Wohnsituation der Familie bestimmt durch enge Nachbarschaft oder durch Distanz?
    • Wo und wie verbringen die Familien ihre Freizeit?
    • Können die Kinder Spielgruppen bilden?
    • Wie wirkt sich die Schule auf die Kinder aus (z.B. durch Größe, Entfernung, Informationsfülle, Rationalität, Wertvermittlung)?
    • Welche Feste, Feiern und Bräuche erleben die Kinder? Wie sind die Kinder daran beteiligt?
    • Wie weit überlagern wirtschaftliche Interessen und persönliches Konsumverhalten z.B. den Weißen Sonntag?
    • Bewirken soziale Stellung und Bildungsgefälle Grenzen zwischen Familien (z.B. bestimmte Verhaltensmuster, Konkurrenz)?
    • Welcher Art ist die Zugehörigkeit der Familie zur Kirche?
  3. Gemeinde als Ort gemeinsamer Glaubenserfahrung
    Die besondere Situation der Pastoral heute, die vom Konzil und von der Synode gedeutet worden ist, ist gekennzeichnet durch den Wegfall vieler gesellschaftlicher Werthaltungen und Ausdrucksformen, die den Glauben des einzelnen stützen. Zudem bewirken die Trennung von Lebensbereichen sowie die unterschiedlichen, teilweise gegensätzlichen Wertvorstellungen, dass der Glaube nur auf bestimmte Zeit, Anlässe und Orte begrenzt wird. Andererseits bringt diese Situation viele dazu, ihren Glauben eigenverantwortlich zu leben und in der Gemeinde nach überschaubaren Glaubensgemeinschaften zu suchen. Von daher sollten sich die Verantwortlichen vor Beginn der Arbeit unter anderem folgende Fragen stellen:
    • Erfährt das Kind den Glauben auch im Alltag seiner Familie und in seiner Umwelt (z.B. Gebet, religiöse Gespräche, Teilnahme am Gottesdienst, Zeichen, Bräuche, Feste)?
    • Gibt es in der Gemeinde Gruppen, in denen Eltern, Kinder und Familien ihren Glauben leben und einander in gemeinsamen Erfahrungen bestärken (Verbände, informelle Gruppen)?
    • Versteht sich die Gemeinde im überwiegenden Maße als „versorgte“ Gemeinde, oder ist sie zumindest in Teilbereichen Träger des religiösen Lebens (Mitarbeiter z.B. in Gottesdienstgestaltung, Jugendarbeit)?
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III. Die Wege

Bedeutungsfülle und Inhaltsvielfalt der Eucharistie einerseits (s. I.), unterschiedliche Situationen und Vorbedingungen in den Gemeinden andererseits (s. II.) bringen es mit sich, dass „Leitlinien“ nicht einen genauen Weg für die Erstkommunionvorbereitung festlegen können. Vielmehr kann es nur darum gehen, die wichtigsten Konturen zu zeichnen, die jeweils in der konkreten Situation ausgemalt werden müssen. Die hier genannten Wege markieren durchgängige Perspektiven und wichtige Stationen, die sich in jedem vor Ort eingeschlagenen Weg der Hinführung zur Erstkommunion wiederfinden sollten.
  1. Wegbeschreibung
    Hinführung der Kinder zur Erstkommunion soll wie jedes katechetische Wirken den Kindern Erfahrungen vermitteln, aus denen intensive, neue und entscheidende Möglichkeiten des Christseins entdeckt und ausgebaut werden können. Die zu vermittelnden Erfahrungen beinhalten affektive, kognitive, soziale und praktische Elemente. Hier muss auf die Perspektiven verwiesen werden, die für jede katechetische Arbeit der Gemeinde mit Kindern, Eltern, Familien und Mitarbeitern gelten, also auch Grundlage für die Hinführung zur Erstkommunion sind:
    • Erleben: Wenn Menschen ihre Wirklichkeit bzw. ihre Umwelt neu erleben, dann können sie ihr nicht distanziert und beobachtend gegenüberstehen. Dann beteiligen sie sich so; dass sie betroffen werden. In diesem Erleben erfährt und entdeckt sich der einzelne selbst neu über Personen, Situationen und Dinge. Wer sich mit all seinen Sinnen auf die Wirklichkeit einlässt, für den kann sie nicht mehr selbstverständlich sein. Sie wird dann als neu und überraschend, bedrohend oder beglückend, beängstigend oder befreiend empfunden. Solches Erleben bewirkt Staunen, aus dem Staunen kann Danken oder Bitten, letztlich Beten und Handeln erwachsen. Die ganze erfahrbare Wirklichkeit kann in dieses Erleben einbezogen werden. Entscheidend ist, dass andere Personen (Erwachsene) erlebt und an ihrem Glauben Möglichkeiten und Anleitungen für den eigenen Glauben gefunden werden.
    • Aneignen: Erlebnisse bedürfen der Deutung. Durch Erinnerung und Vergleich wird das Erlebte im ganzen verinnerlicht, ins eigene Innere genommen; die Tiefendimension wird aufgedeckt. Deutung oder Sich-Aneignen meint auch die Erinnerung an Erlebnisse anderer, auch das Verstehen und Wissen der Deutungen anderer in Geschichte und Gegenwart. So Erlebtes, Gedeutetes und Erinnertes kann sich einprägen.
    • Ausdrücken: Erlebtes, das durch Deutung verinnerlicht und damit bedeutsam geworden ist, drängt danach, zum Ausdruck gebracht zu werden. Etwas für sich selbst und für andere auszudrücken meint ein Mehrfaches: Es ist zunächst ein Erproben dessen oder ein Antwortgeben darauf, was durch Bild, Wort, Lied oder Geste angeeignet worden ist. Sich ausdrücken verlangt weiterhin Mut, ist ein Wagnis; denn im Hintergrund steht die Frage, ob das für mich als wichtig und richtig Angeeignete auch vor anderen Bestand hat. Andererseits zeigen sich im Ausdruck der Wunsch und das Bedürfnis, Wichtiges und Richtiges weiterzugeben. Sagt jemand eine wichtige (religiöse) Wahrheit weiter, dann wird dieses Weitersagen zum Zeugnis. Als Antwort aus Freude, Dank oder Bitte Gott gegenüber wird das Sich-Ausdrücken als Gebet erlebt. Ausdrücken geschieht in den verschiedensten Formen: im Sprechen und Singen, im Erzählen und Spielen, im Malen und Musizieren. … Verschiedene Menschen haben unterschiedliche Ausdrucksformen. Diese sollen in der Erstkommunion-Vorbereitung zum Tragen kommen, damit in der Vielfalt sichtbar wird, dass es verschiedene Zugänge zu der einen Mitte gibt.
    • Sich wandeln: Aneignen heißt im Ernstfall, dass aus dem Erleben für den einzelnen wie für das Miteinander neue Perspektiven, Richtungen, Wege und Zugänge auftauchen. Bisher vorhandene Vorurteile werden abgebaut. Aus dem, was bisher selbstverständlich hingenommen wurde oder was unbeachtet blieb, erwächst Staunen; an dem, was erstaunt, werden neue Werte beglückend erfahren. Darin kann Gottes Liebe entdeckt werden. Dann wird der einzelne davon befreit, bei sich selbst bleiben zu müssen; Ängste um sich selbst wandeln sich zum Offenwerden auf andere hin. Der bisher gegangene Weg erscheint nicht mehr als der unbedingt richtige. Die Umkehr, die jemand für sich selbst vollzieht, führt ihn zu Gott und zu den anderen.
    • Feiern: Menschen, die so miteinander leben, haben Grund zur Freude. Ihr Zusammensein verlangt nach Festen und Gottesdienst. Dort beschenken sie sich, werden sie beschenkt, teilen sie Gemeinsames miteinander. Hier erhalten Menschen Mut für den weiteren Weg; sie erinnern sich der Vergangenheit und trauen der Zukunft. Beides – Erinnerung und Vertrauen – wird im Fest gefeiert.
    • Weitergeben: Wirkliche, tiefe Freude können einzelne wie Gruppen nicht für sich behalten. Wer solche Freude erfahren hat und aus dieser Freude lebt, wird überfließen, wird von dem, was er empfangen hat, weitergeben und austeilen wollen. Dies geschieht zunächst durch Weitersagen und Weitererzählen, wird sich darüber hinaus vor allem im Tun äußern. Wer hellhörig geworden ist für die Wirklichkeit und bereit, die Gabe Gottes anzunehmen, wird Empfangenes weitergeben wollen. Der Auftrag, für andere dazusein, anderen zu dienen, andere zu beschenken, stellt sich so nicht als „Pflichtübung“ oder als Belastung dar, sondern wird Konsequenz aus dem eigenen Erleben, selbst beschenkt zu sein.
  2. Begleiter und Stationen
    Der Weg zur Eucharistie ist abhängig von den Personen, die sich als Wegbegleiter anbieten, und von den Stationen, die den Weg einteilen. Dabei schaffen die Ziele einerseits Verbindlichkeit, andererseits müssen sie in die jeweilige Gemeindesituation übersetzt werden.
    1. Die Begleiter. Den Weg zur Eucharistie kann das Kind nicht allein gehen. Es braucht Begleiter, die den Weg mitgehen, die den Weg zeigen, weil sie ihn bereits ein Stück gegangen sind. Es sind verschiedene Begleiter notwendig, weil das Kind in unterschiedlichen Lebensbeziehungen steht: Familie, Schule, Gemeinde, Freundeskreis.
      Die Begleiter haben in den verschiedenen Lebensbezügen jeweils andere Bedeutung für das Kind. Sie bringen auch unterschiedliche Möglichkeiten mit, sich auf den Glaubensweg des Kindes einzulassen. Daraus erwachsen je eigene Chancen und Aufgaben. Die Begleiter, die bei jeder Hinführung zur Erstkommunion beteiligt sein sollten, sind folgende Personen(gruppen): der Priester, die Eltern und die Familie des Kindes, die anderen Kinder, die mitgehen, die Mitarbeiter, Lehrer und nicht zuletzt die ganze Gemeinde.
      Die Hinführung des Kindes zur Erstkommunion wird um so besser gelingen, je mehr alle genannten Personengruppen bereit sind, das Kind zu begleiten und für seinen Weg Verantwortung zu übernehmen. Und der Weg wird um so gradliniger verlaufen, je intensiver die verschiedenen Begleiter zusammen arbeiten.
    2. Die Stationen. Wichtigste Voraussetzung für den einzuschlagenden Weg der Hinführung zur Erstkommunion und für die auf diesem Weg zu durchlaufenden Stationen ist die Absicht: Das Kind soll Menschen begegnen und Menschen erleben, an denen es spürt, dass ihnen Eucharistie „die Mitte ihres Lebens“ ist, und die dieses „Lebensnotwendige“ auch für das Kind für wichtig halten.
Um dies zu erreichen, um möglichst viele Personen zur Mitarbeit im Sinne der Begleitung zu motivieren und zu befähigen, sind folgende Schritte anzustreben, zu planen und zu tun:
  1. Schritt: Ein Leitungsteam plant und begleitet den Weg zur Erstkommunion
    Der gesamte Weg zur Eucharistie sollte – wo die Voraussetzungen bestehen – von einem Leitungsteam, dem der Priester vorsteht, vorbereitet und verantwortet werden. Die Verantwortung für diese Aufgabe hat nicht nur der Priester, sondern auch die Pfarrgemeinde (vgl. im Synodenbeschluss „Schwerpunkte heutiger Sakramentenpastoral“, B. 3.3: „Die Vorbereitung der Kinder im Grundschulalter soll von der Pfarrgemeinde getragen werden.“). Der Priester ist der Hauptverantwortliche, aber nicht der Alleinverantwortliche. Wird in der Gemeinde eine gemeinsame Verantwortung von Priester, haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern sichtbar, dann werden um so eher andere Gemeindemitglieder zu einer intensiven Mitarbeit zu motivieren sein. Im Miteinander eines Teams können die einzelnen Personen jeweils andere Akzente zum Inhalt, zu den Zielen und zu den Wegen der Erstkommunionvorbereitung einbringen und lebensnah in die Praxis umsetzen.
    Als geistlicher Leiter der Gemeinde hat der Priester die Aufgabe, die Mitarbeiter geistlich zu leiten und zu begleiten, sie theologisch und religionspädagogisch zu beraten, entsprechende Arbeitsmaterialien bereitzustellen und anderes. Er ist für die Einheit der Gemeinde verantwortlich und soll Zusammenarbeit mit anderen vorleben. Das Leitungsteam ist vor allem für folgende Aufgaben verantwortlich:
    • den Weg der Erstkommunionvorbereitung vorauszugehen, indem sie sich gemeinsam die Ziele und den Grund geistig und geistlich aneignen;
    • den ganzen Weg der Hinführung zur Erstkommunion zeitlich, inhaltlich und methodisch zu planen und zu strukturieren;
    • die Eltern zur Mitarbeit zu motivieren; diejenigen, die nicht mitarbeiten wollen (oder können), soweit wie möglich in den Gang der Vorbereitung einzubeziehen;
    • die Mitarbeiter für ihren Weg mit den Kindergruppen auszubilden und sie zu begleiten;
    • die verschiedenen Wegstrecken zu koordinieren und das Zusammenspiel zwischen der Hinführung in der Gemeinde und dem schulischen Religionsunterricht abzuklären;
    • in der Öffentlichkeit um Vertrauen für die Mitarbeit und den eingeschlagenen Weg zu werben.
    Die Voraussetzungen für eine Mitarbeit im Leitungsteam werden z.B. dadurch erworben,
    • dass Mitarbeiter bereits selbst eine Kindergruppe auf ihrem Weg zur Eucharistie begleitet haben;
    • dass sie dazu in Mitarbeiterausbildung und -begleiturig befähigt worden sind;
    • dass sie Erfahrungen in Leitung und Begleitung von Gruppen besitzen;
    • dass sie beruflich besonders qualifiziert sind (z.B. Religionslehrer);
    • dass sie ihre persönlichen Erfahrungen und das Eucharistieverständnis in Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen vertieft haben.
    Dort, wo eine Gemeinde den hier beschriebenen Weg der Erstkommunionvorbereitung neu gehen will, sich aber als einzelne Gemeinde überfordert sieht, wird subsidiär auf Pfarrverbandsebene ein Leitungsteam gebildet (siehe: Leitlinien für pastorale Strukturen im Erzbistum Paderborn, III, 2.2).
  2. Schritt: Die Mitarbeiter bereiten sich auf ihre Aufgabe vor und werden auf ihrem Weg begleitet.
    Die Gemeindeaufgabe Hinführung zur Erstkommunion sollte vorrangig darauf ausgerichtet sein, dass die Eltern – nicht nur Mütter – eigenverantwortlich mitarbeiten. Ihr eigenes Mittun werden die Eltern aber erst dann als sinnvoll, notwendig und auch leistbar ansehen, wenn sie selbst erfahren, was Eucharistie meint und was wichtig ist, an die Kinder weiterzugeben. Durch einen ersten Elternabend ist den Eltern aller Erstkommunionkinder die Bedeutung ihrer Mitarbeit bewusst zu machen, es gilt sie zur Mitarbeit zu ermutigen.
    Erfahrungsgemäß werden nicht alle Eltern Zeit und Kraft einsetzen wollen, ihre Kinder auf diesem Weg zu begleiten und sich dafür intensiv vorzubereiten. Stellvertretend für sie sind andere Eltern zu gewinnen, die nicht nur dazu bereit sind, ihr eigenes Kind, sondern auch andere Kinder auf die Erstkommunion vorzubereiten. Erst wenn aus dem Kreis der Eltern nicht genügend Mitarbeiter zu finden. sind, sollte auf andere Mitarbeiter in der Gemeinde, etwa auf Mitarbeiter vom Vorjahr, zurückgegriffen werden.
    Für die Bewältigung ihrer Aufgabe in einer Kindergruppe benötigen die Mitarbeiter eine intensive Ausbildung und kontinuierliche Begleitung. In der Ausbildung geht es letztlich darum, dass die Mitarbeiter miteinander den Weg vorweg gehen, den sie später mit den Kindergruppen gehen wollen. Dies bedeutet, dass sie sich selbst die unter I,1 und 2 genannten Ziele und Inhalte der Hinführung zur Erstkommunion aneignen und sie in den unter III,1 beschriebenen Perspektiven erfahren. Zuerst müssen die Mitarbeiter selbst Eucharistie besser verstehen lernen, ihr Verstehen im gemeinsamen Tun vertiefen und verschiedene Wege der Weitergabe an die Kinder den eigenen Begabungen entsprechend erproben. Dies besagt mehr als das Umgehen-Können mit bestimmten Techniken (Methoden) oder das Kennenlernen und Weitervermitteln von vorgegebenen Arbeitsmappen.
    Die Mitarbeiter sollen die Kindergruppen – einzeln oder zu mehreren – auf ihrem ganzen Weg begleiten und so feste Bezugspersonen werden. Die Kinder kommen entweder in kleinen Gruppen (jeweils 4-7 Kinder) zusammen, wobei sich mehrere kleine Gruppen (höchstens 4) von Zeit zu Zeit gemeinsam treffen, oder in größeren Gruppen (jeweils 20-30 Kinder), die sich in kleinere Gruppen aufteilen. Eine Möglichkeit, andere gläubige Menschen zu erleben, besteht darin, dass sich mehrere Kleingruppen (höchstens 4) von Zeit zu Zeit gemeinsam treffen. Während der Hinführung sollten die Mitarbeiter ihre Erfahrungen aus den einzelnen Kindergruppen austauschen. Das Leitungsteam wird über den Austausch hinaus konkrete Hilfen für die weitere Arbeit zu geben versuchen. Und es wird letztlich um eine geistliche Begleitung und Vertiefung der jeweils gemachten Erfahrungen in den Gruppen bemüht sein.
  3. Schritt: Die Mitarbeiter gehen den Weg mit ihrer Kindergruppe und deren Familien
    Die Eltern bzw. Mitarbeiter einer Kindergruppe müssen den ihnen und den Kindern gemäßen Weg im Blick auf die vorgegebenen Ziele und auf die in der „Wegbeschreibung“ erläuterten Perspektiven ausfindig machen. Arbeitsmappen und Veröffentlichungen anderer Gemeinden können hierzu wertvolle Hilfen und Anregungen geben. Wichtiger aber ist, dass das Leitungsteam die Grundlinien des Weges so vorgibt, dass die Mitarbeiter neue und eigene Ideen einbringen können. Deshalb können die Stationen dieses Weges hier nicht im einzelnen beschrieben werden, da sie von den beteiligten Personen und den Vorgegebenheiten am Ort abhängig sind. Von daher bestimmt sich auch die Dauer des Weges. Die Kinder treffen sich wöchentlich in Gemeinde- oder Privaträumen.
    Entscheidend für das Gelingen und die Richtigkeit des Weges dürfte sein, ob die Kinder bis zu ihrem Erstkommuniontag tatsächlich „Erinnerungsstücke“ gesucht, gefunden und gesammelt haben. Dies können sowohl wichtige Erzählungen aus der Hl. Schrift, Erlebnisse und Begegnungen auf dem Weg wie auch Texte, Bilder, Gebete und Lieder sein, die sie aufbewahren und sich einprägen, die ihnen zur Erinnerung bleiben.
    Die Kindergruppenarbeit sollte in einer Art Rhythmus zu Höhepunkten führen, an denen auch die Familien der Kinder sich beteiligen. Intensive Erlebnisse, etwa beim Feiern selbstgestalteter Gottesdienste, bei einem Gang (Wallfahrt) durch einen Ort oder eine Landschaft, bei Festen im Kirchenjahr und im Jahreskreis, können zu solchen Familien-Höhepunkten werden. Darüber hinaus sollte die Chance gemeinsamer Wochenenden für und mit Familien als Möglichkeit des praktischen Miteinanderlebens genutzt werden. So könnte sich die Chance bieten, dass auch Eltern, die sich anfangs desinteressiert zeigten, einen neuen Zugang zur Eucharistie finden und eigene Möglichkeiten des Mittuns und Mitdenkens entdecken.
    Parallel zur Kindergruppenarbeit sind begleitende Initiativen auf die Eltern hin notwendig. Angebote für und Kontakte zu Eltern können sowohl vom Leitungsteam wie auch von den Leitern der Kindergruppen ausgehen. Die Einbeziehung der Eltern, die bei der Erstkommunionvorbereitung weder mitarbeiten noch sich an den Familien-Stationen der Kindergruppe beteiligen, ist über Elterngespräche oder Hausbesuche zu versuchen. Durchgängige Aufgabe der Elternarbeit dürfte sein, bei ihnen ein neues Überdenken des eigenen Eucharistieverständnisses in Gang zu setzen und für sie neue Zugänge zur Gemeinde zu ermöglichen. Damit verbunden gilt es, mit den Eltern (Familien) neue Formen bzw. Gestaltungsmöglichkeiten des Familienfestes am Erstkommuniontag zu suchen. Auf diese Weise können allmählich rein materielle Gesichtspunkte der Feier der Erstkommunion abgebaut werden. Der Akzent „Hinführung zur Erstkommunion als Hinführung zur Gesamtgemeinde“ hat neben wiederholten Zusammentreffen aller Kindergruppen auch das Präsent-werden-Lassen der Gesamtgruppe der Kommunionkinder in der Gemeinde zur Konsequenz. Hier werden je nach Größe der Gemeinde und nach Anzahl der Kinder Formen und Anlässe zu suchen sein.
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Exkurs: „Frühkommunion“

Eltern, die ihr Kind selbst vor dem 3. Schuljahr zur Erstkommunion führen wollen, werden u.a. von der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland dazu ermutigt. In dem Synodenbeschluss „Schwerpunkte heutiger Sakramentenpastoral“ heißt es hierzu unter B. 3.3: „Wenn das Kind fähig ist, zu verstehen, dass in dem eucharistischen Brot Jesus Christus selbst sich ihm schenkt, sobald es den Leib des Herrn zu unterscheiden vermag von gewöhnlicher Speise (vgl. 1 Kor 11,29), kann es auf den ersten Empfang der hl. Kommunion vorbereitet werden. Dies kann durch Eltern geschehen, die ihr Kind schon früh zum Tisch des Herrn mitnehmen.“
Die sogenannte „Frühkommunion“ droht in jüngster Zeit in Vergessenheit zu geraten. Dies wäre um so bedauerlicher, da die Eltern hier ihre eigene Verantwortung, erste Glaubensvermittler für das Kind zu sein, verwirklichen. Eltern, die sich für diese Praxis entscheiden, sollten jedoch von der Gemeinde und der Gemeindeleitung nicht allein gelassen werden. Als sinnvoll dürfte sich erweisen, dass mehrere Familien gemeinsam ihre Kinder auf die Erstkommunion vorbereiten und dass dies in Absprache mit dem Priester und unter seiner geistlichen Begleitung erfolgt. Außerdem sollte dieses Vorgehen einer Gruppe von Familien auch der Gemeinde gegenüber bekannt gemacht und verdeutlicht werden, damit diese Praxis nicht als Ausnahme angesehen wird. Die Verbindung mit der Gemeinde sollte weiterhin dadurch zum Ausdruck kommen, dass die Kinder, die bereits vorher zur ersten hl. Kommunion gegangen sind, sich an der feierlichen Erstkommunion beteiligen. (Synodenbeschluss „Schwerpunkte heutiger Sakramentenpastoral“: „Es ist sinnvoll, wenn Eltern ihr Kind, das in einer kleinen Gruppe [z.B. in der eigenen Familie] zum erstenmal die hl. Kommunion empfangen hat, an der feierlichen Kommunion der anderen Kinder und ihrer Vorbereitung teilnehmen lassen“ D. 3.3.)
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IV. Fragen an die Mitarbeiter in der Erstkommunionvorbereitung

(zur kritischen Überprüfung der Planung und Durchführung)
  1. Glaubenserfahrung und Glaubenswissen weitergeben
    (eigenes Eucharistieverständnis vertiefen)
    • Welche Grundgebete (z.B. Vater unser, Ave Maria …) sind den Kindern bekannt – haben wir die Kinder auch zum freien Gebet angeleitet – haben wir mit den Kindern gebetet?
    • Ist es in der Gruppenarbeit mit Kindern auch gelungen, religiöses Grundwissen zu vermitteln und zu vertiefen (orientiert am Glaubensbekenntnis in für Kinder verständlicher Form)?
    • Haben wir mit den Kindern auch einmal außerhalb der Eucharistiefeier die Kirche besucht, um mit ihnen über die Gegenwart Jesu im Altarsakrament zu sprechen und zum anwesenden Herrn zu beten?
    • Haben wir Innerlichkeit und die Haltung der Ehrfurcht für die Begegnung mit dem Herrn wecken können?
    • Haben wir bedacht, dass es Gründe geben kann, vom Tisch des Herrn fernzubleiben?
    • Haben die Kinder durch die persönliche Begegnung mit uns und durch das religiöse Erleben in der Gruppe (Familie) die Person Jesu Christi beglückend erfahren? (Biblische Geschichten, wie Jesus den Menschen begegnet, sind beispielhaft für den Umgang miteinander.)
    • Haben wir über vorgefertigte Arbeits- und Werkmappen hinaus unsere persönliche Glaubenserfahrung einbringen können?
    • Treffen diese Arbeitsmappen die Situation unserer Gemeinde?
    • Gab es das Angebot zu einem regelmäßigen Erfahrungsaustausch über die Arbeit?
    • Kam es zu Glaubensgesprächen der Mitarbeiter untereinander?
    • Was hätte in der Vorbereitung und Begleitung anders, besser sein können?
    • Wurden wir selbst durch unsere Mitarbeit bereichert?
  2. Familie und Schule im Blick behalten
    • Erhalten die Familien in der Vorbereitungszeit Anregungen für das eigene religiöse Familienleben?
    • Führt die Kindergruppenarbeit zu Höhepunkten (nicht erst am Erstkommuniontag), an denen sich möglichst alle Familien beteiligen können (z.B. gemeinsame Wochenenden, Fest, Feier)?
    • Wird die Chance wahrgenommen, in jedem Jahr möglichst neue Mitarbeiter für die Gruppenarbeit zu gewinnen, oder beteiligen sich nur immer dieselben „Experten“?
    • Gibt es gegenseitige Information und Absprache darüber, was im Religionsunterricht und in der Gemeindekatechese getan wird?
    • Hat die Leitungsgruppe für die Erstkommunionvorbereitung Kontakt zu den Religionslehrern der entsprechenden Jahrgänge?
    • Wurden die Lehrer z.B. zu den Elternabenden für „Erstkommunioneltern“ eingeladen?
  3. Die Gemeinde und ihre Gruppen beteiligen
    • Haben die Gemeindeglieder und die verantwortlichen Gremien unsere Arbeit mitgetragen?
    • Sind in der Gemeinde kindgemäße Gottesdienstformen möglich gewesen, die ein Hineinwachsen in die volle Teilnahme an der Eucharistie erleichtern?
    • Werden Anstrengungen gemacht, Kinder und Eltern auch nach dem „Weißen Sonntag“ noch am Leben der Gemeinde zu beteiligen?
    • Gibt es in der Gemeinde Kinder- und Jugendgruppen, die nach der Erstkommunionvorbereitung die Kinder aufnehmen und ihnen weitere religiöse Erfahrungen vermitteln können?
    • Gibt es Absprachen mit Nachbargemeinden über das Konzept der Gruppenarbeit oder (und) der Elternabende?
    • Hat sich die Gemeindekatechese an den vorliegenden Leitlinien orientiert?
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V. Nacharbeit und Ausblick

Die Arbeit der Kindergruppen unter Beteiligung von Erwachsenen, das Zusammenkommen von Familien sowie die Ermöglichung verdichteter und aus dem Glauben gedeuteter Erlebnisse anlässlich der Hinführung zur Erstkommunion bieten für die nachfolgende Pastoral vielfältige Chancen.
Darüber hinaus bietet sich eine Vielzahl von Gelegenheiten, die Hinführung zur Eucharistie nach dem Erstkommuniontag fortzusetzen und zu vertiefen, z.B.
weitere Gruppentreffen
  • Mitgliedschaft bzw. Mitarbeit in einem Mitgliedsverband des BDKJ
  • Ferienfreizeiten
  • Kontakte zu Gruppenleitern
  • Familiensonntage
  • Ministranten, Kinderschola, Instrumentalkreis
  • Vorbreitung und Feier von Festen im Jahreskreis.
Eltern und Familien haben über die Erstkommunionvorbereitung Kontakte untereinander geknüpft. Diese Kontakte können fortgesetzt und intensiviert werden über weitere Einladungen an die Eltern bis hin zur Gründung von Familiengruppen. Die Mitarbeiter lassen sich u.U. nach Abschluss der Aufgabe Hinführung zur Erstkommunion für die Übernahme anderer Aufgaben in der Gemeinde motivieren. Das mögliche Aufgabenspektrum reicht von Leitung einer Kindergruppe über Mitarbeit in einer Kinder-Familiengottesdienstgruppe bis hin zur Mitarbeit im Pfarrgemeinderat.

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1 ↑ Vgl. auch Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hg.): Impulse zur Kommunionvorbereitung (Arbeitshilfen 335), Bonn 2022.