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Koordinator/-in für Caritas im Dekanat. Rahmenkonzeption

Diözesangesetz vom 17. Januar 2017

in: KA 160 (2017) 32-33, Nr. 24

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1. Aufgaben und Ziele

Der Caritasverband sucht zusammen mit dem Erzbischöflichen Generalvikariat und den Pastoralen Räumen nach Wegen, zur Solidarisierung der Menschen mit den Schwachen und Armen der Gesellschaft beizutragen. Hierzu sind Koordinatoren1# für Caritas im Dekanat entsprechend der Zahl der Dekanate tätig. Anstellungsträger sind die Orts- bzw. Kreis-Caritasverbände.
Aufgabe des Koordinators für Caritas im Dekanat ist es in besonderer Weise, die verschiedenen caritativen Initiativen und Dienste in einem Dekanat als Anliegen der Pastoral im Erzbistum Paderborn zu unterstützen und miteinander zu verknüpfen. Er unterstützt und begleitet die Pastoralen Räume bei der Entwicklung des Handlungsfeldes „Caritas & Weltverantwortung“ im Rahmen der Pastoralvereinbarungen. Mit diesen Aufgaben leistet er einen aktiven Beitrag zur Umsetzung des „Zukunftsbildes im Erzbistum Paderborn“. Der Koordinator für Caritas im Dekanat arbeitet an der Nahtstelle von Caritas und Gesamtpastoral und wirkt mit an der caritativen Durchdringung der Seelsorge im Sinne theologischer und kirchlicher Vorgaben. Er bildet damit eine wichtige Klammer zwischen den Diensten und Einrichtungen des Caritasverbandes sowie seiner Fachverbände und der Seelsorge in Gesamtpfarreien, Pastoralverbünden und im Dekanat. Damit fördert der Koordinator die Konkretisierung sozialräumlichen Denkens und Handelns.
Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind die Unterstützung caritativer Einrichtungen und Dienste in der Ausgestaltung als pastorale Orte sowie die Begleitung der Fachverbände, Gruppen und Initiativen in den Pfarrgemeinden, den Pastoralverbünden und im Dekanat. Seine Tätigkeit zielt darauf ab, ein von christlicher Nächstenliebe getragenes soziales Netzwerk zu knüpfen, zu pflegen und zu moderieren. Dieses Netzwerk wird aus verschiedenen gemeindlichen Initiativen, caritativen Diensten und Einrichtungen sowie anderen sozial-caritativen Initiativen gebildet.
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2. Tätigkeitsfelder des Koordinators für Caritas im Dekanat

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2.1 Tätigkeitsfeld Dekanat und Gesamtpastoral

Der Koordinator erfasst die caritativen Dienste, Fachverbände, Gruppen und Initiativen im Dekanat und pflegt den Kontakt mit ihnen. Soweit möglich, stimmt er die Arbeit dieser Initiativen untereinander ab und fördert aktiv deren Vernetzung. In Abstimmung mit den Einrichtungen, Diensten, Fachverbänden, Gruppen und Initiativen im Pastoralen Raum und dem Dekanat greift er zeitnah soziale Herausforderungen auf und entwickelt gemeinsam mit ihnen Lösungsmöglichkeiten. Diese Arbeit orientiert sich an konzeptionellen Vorgaben, wie sie das „Zukunftsbild im Erzbistum Paderborn“ vorsieht. Der Koordinator unterstützt die Entwicklung von Konzepten für die Caritasarbeit in den Pastoralen Räumen und begleitet deren Umsetzung und Fortschreibung.
Mit dem Koordinator für Caritas im Dekanat unterstützt der Caritasverband die Gesamtpastoral. Insofern arbeitet der Koordinator eng mit dem Dechanten sowie den entsprechenden Konferenzen und Räten im Dekanat zusammen. In den Pastoralen Räumen unterstützt der Koordinator die „Beauftragten für Caritas“. Der Koordinator initiiert und unterstützt die Entwicklung geeigneter Instrumente zur Vernetzung der sozial-caritativen Akteure im Pastoralen Raum und im Dekanat. Ein begleitendes Instrument seiner Arbeit ist die Fachkonferenz für Caritasarbeit im Dekanat. Je nach örtlicher Gegebenheit kann diese Konferenz auch in den Pastoralen Räumen installiert sein.
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2.2 Stärkung des caritativen Ehrenamtes

Der Koordinator für Caritas im Dekanat unterstützt die Initiativen, Dienste und Einrichtungen bei der Förderung des ehrenamtlichen Engagements
  • bei der Gewinnung, Beratung, Fortbildung und Begleitung Ehrenamtlicher
  • als Ansprechpartner und Berater
  • als Beauftragter im Caritasverband für die persönliche Caritas-Mitgliedschaft
  • bei konkreten Projekten (z.B. Entwicklung und Begleitung lebensräumlicher Projekte)
  • bei sich wiederholenden Aufgaben (z.B. Sammlungen, Aktionen, Caritas-Sonntagen etc.)
  • in der regionalen Vernetzung von caritativen Akteuren, Initiativen und Diensten
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3. Caritas im Dekanat und diözesaner Auftrag

Die caritative Durchdringung der gesamten Pastoral erfordert eine nachhaltige Vernetzung in der Gesamtpastoral im Sinne des „Zukunftsbildes“. Hierzu dient die Einrichtung der Diözesanen Arbeitsgruppe „Caritas in der Pastoral“. Sie hat folgende Aufgaben:
  1. Rahmenvorgaben weiterentwickeln
  2. Strategische Ziele anregen und empfehlen
  3. Impulse geben
  4. Information und Beratung sicherstellen
  5. Austausch über Erfahrungen der Arbeit der Koordinatoren für Caritas im Dekanat
  6. Überprüfung und Fortschreibung der Konzeption
Die Diözesane Arbeitsgruppe „Caritas in der Pastoral“ begleitet den Fachdienst inhaltlich. Sie dient dem Austausch von Caritas und Pastoral auch auf diözesaner Ebene. Die Arbeitsgruppe setzt sich aus folgenden Vertretungen und Gruppen zusammen:
  • Diözesan-Caritasverband
  • Hauptabteilung Pastorale Dienste des Erzbischöflichen Generalvikariates
  • Dekanate aus jedem Kooperationsraum
  • Vorstände der örtlichen Caritasverbände aus jedem Kooperationsraum
  • Sprecher der Koordinatoren für Caritas im Dekanat aus jedem Kooperationsraum
  • Fachverbände Caritas-Konferenzen/Vinzenz-Konferenzen im Erzbistum Paderborn
Die Leitung der Arbeitsgruppe obliegt dem Vorsitzenden des Diözesan-Caritasverbandes. Er trägt Sorge dafür, dass die Gruppen fachlich angemessen vertreten sind. Die in die Arbeitsgruppe berufenen Personen können sich ggf. vertreten lassen.
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4. Bedingungen für die Arbeit des Koordinators für Caritas im Dekanat

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4.1 Qualifikation des Koordinators für Caritas im Dekanat

Der Koordinator für Caritas im Dekanat gehört der katholischen Kirche an. Er hat ein für das Arbeitsfeld passendes Studium absolviert (oder eine vergleichbare Qualifikation) und Erfahrung in verbandlichen und/oder kirchlichen Arbeitsfeldern. Er soll mit kirchlichen und verbandlichen Strukturen vertraut sein und Erfahrungen im ehrenamtlichen Bereich vorweisen. Eine fachliche, methodische und theologische Zusatzqualifikation und systemische Beratungskompetenz für Gruppen und Gremien sind wünschenswert, können aber durch entsprechende Fort- und Weiterbildung erworben werden.
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4.2 Innerverbandliche Zuordnung

Die Tätigkeit des Koordinators für Caritas im Dekanat im Hinblick auf pastorale Bezüge von Diensten und Einrichtungen erfordert eine entsprechende innerverbandliche Zuordnung des Koordinators für Caritas im Dekanat in der Regel als Stabsstelle im örtlichen Caritasverband.
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5. Strukturelle Voraussetzungen zur Einrichtung der Stelle des Koordinators für Caritas im Dekanat

Zur Wahrnehmung dieser Aufgaben stellen sowohl der Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.V. als auch die Orts- und Kreis-Caritasverbände gemeinsam sicher, je Dekanat mindestens eine hauptberuflich besetzte Stelle „Koordinator für Caritas im Dekanat“ einzurichten.
  • Die Stellenbezeichnung lautet „Koordinatorin für Caritas im Dekanat“ bzw. „Koordinator für Caritas im Dekanat“.
  • Der Beschäftigungsumfang ist den örtlichen Gegebenheiten angepasst.
  • Anstellungsträger ist der jeweilige Orts- bzw. Kreis- Caritasverband.
  • Die inhaltliche Begleitung des Fachdienstes obliegt dem Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.V.
Die vorstehende Rahmenkonzeption tritt mit Wirkung vom heutigen Tag an die Stelle der Rahmenkonzeption vom 30. November 2006 (KA 2006, Nr. 174).

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1 ↑ Der Begriff „Koordinator“ bezeichnet im Folgenden sowohl die männliche als auch die weibliche Form.